Körperliche und geistige Fitness
Gesundheit im Alter: Warum körperliche und geistige Fitness im Ruhestand so wichtig ist
Um die neu gewonnene Freizeit im Ruhestand genießen zu können, ist es eine Voraussetzung, ein Bewusstsein für die eigene körperliche und geistige Fitness zu entwickeln – wenn nicht schon vorhanden. Dazu am Ende des Beitrags auch noch eine persönliche Anmerkung. Aktuelle Studien unterstreichen die Bedeutung von regelmäßiger Bewegung und mentaler Aktivität, um die Gesundheit im Alter zu fördern. Und da wir immer häufiger lesen, dass Menschen sogar über 100 Jahre alt werden, sollte das Thema eine hohe Priorität haben.


Körperliche Aktivität: Ein Schlüssel zur Gesundheit
Regelmäßige körperliche Betätigung hat vielfältige positive Effekte auf den Körper. Sie stärkt das Herz-Kreislauf-System, fördert die Beweglichkeit und kann das Risiko chronischer Erkrankungen reduzieren. Eine Studie des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in Magdeburg zeigte, dass sportliche Aktivität im Alter die Hirndurchblutung verbessert und bestimmte Gedächtnisleistungen stärkt. Die Untersuchung betonte jedoch, dass die positiven Effekte mit zunehmendem Alter abnehmen können, weshalb ein frühzeitiger Beginn von regelmäßiger Bewegung ratsam ist.
Zudem hat eine Studie des University College London, veröffentlicht in der International Journal of Behavioral Nutrition and Physical Activity, bestätigt, dass bereits 30 Minuten täglicher Bewegung die Arbeitsgedächtnisleistung um 2 bis 5 % am folgenden Tag verbessern können. Diese Erkenntnis unterstreicht die unmittelbaren Vorteile von körperlicher Aktivität auf die kognitive Funktion.
Geistige Fitness: Den Geist aktiv halten
Neben der körperlichen ist auch die geistige Aktivität entscheidend für ein gesundes Altern. Mentale Stimulation durch Lesen, Musizieren oder das Erlernen neuer Fähigkeiten kann das Risiko kognitiver Beeinträchtigungen reduzieren. Eine Untersuchung der University of South Australia fand heraus, dass solche Aktivitäten das Gedächtnis und die Denkfähigkeiten fördern und somit präventiv gegen Demenz wirken können.
Demgegenüber zeigte eine Studie des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, dass der Eintritt in den Ruhestand mit einem beschleunigten kognitiven Abbau verbunden sein kann. Die Forscher stellten fest, dass viele Menschen nach der Verrentung ihre Gedächtnisfähigkeiten schneller verlieren, was die Bedeutung von kontinuierlicher geistiger Aktivität im Ruhestand hervorhebt.
Demenz: Prävention durch Bewegung und geistige Stimulation
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Vorbeugung von Demenz. Laut einer umfassenden Meta-Analyse der Lancet-Kommission (2020) könnten bis zu 40 % der weltweiten Demenzfälle durch gezielte Lebensstiländerungen verhindert werden.
Zu den wichtigsten Faktoren gehören regelmäßige körperliche Bewegung, soziale Interaktion und geistige Stimulation.
Die Studie betont, dass ein aktiver Lebensstil nicht nur die kognitive Gesundheit unterstützt, sondern auch die neurodegenerativen Prozesse verlangsamen kann, die zu Demenz führen. Besonders effektiv ist die Kombination aus moderatem Ausdauertraining und mental anspruchsvollen Aktivitäten wie dem Erlernen neuer Fähigkeiten.

Eine sehr persönliche Anmerkung
Meine Eltern sind in ihren letzten Lebensjahren dement geworden. Meine Mutter lag sogar viele Jahre vollständig dement im Heim, ohne erkennbare Wahrnehmung und nicht mehr ansprechbar. Mein Vater ist ihr später im Eiltempo in die Demenz gefolgt. Ich hätte das nicht für möglich gehalten. Es ist grausam, zwei geliebte Menschen so verschwinden zu sehen. Halte dich bitte fit.
Es ist dein Leben: bleibe aktiv für ein gesundes Altern
Nicht nur meine Erfahrung, sondern auch die wissenschaftlichen Erkenntnisse verdeutlichen, dass sowohl körperliche als auch geistige Aktivitäten essenziell für die Gesundheit im Alter sind. Ein bewusster und aktiver Lebensstil kann nicht nur körperlichen Erkrankungen vorbeugen, sondern auch die geistige Fitness erhalten. Es ist daher ratsam, bereits frühzeitig Routinen zu etablieren, die sowohl den Körper als auch den Geist fordern und fördern.
Indem wir uns regelmäßig bewegen und unseren Geist aktiv halten, schaffen wir die Grundlage für ein erfülltes und gesundes Leben im Ruhestand. Hoffentlich ohne Demenz.
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Andreas Peters, Jahrgang 1965, waschechter Hamburger, Vater, vierfacher Unternehmensgründer mit dem Schwerpunkt IT aber auch New Work. Zweifacher Buchautor, Fotograf und auch Maler mit Ausstellungen. Ehrenamtliche Tätigkeit für die Handelskammer Hamburg in Schulen. Mehrfacher Weltreisender.
(…) wobei die Welt wird ja stets größer je länger man sie bereist. Meine Jobs gegen Neugierde und Erfahrung einzutauschen, habe ich wirklich nie bereut.